Reduzierung der Trafoverluste - Gut für die Bilanz
Die von einem Trafosformator erzeugten Verluste setzen sich in der Regel aus Magnetisierungsverlusten (Eisenverluste) und Kupferverlusten zusammen. Dabei sind die Eisenverluste vom Belastungszustand des Transformators weitgehend unabhängig, die Kupferverluste steigen jedoch physikalisch bedingt mit zunehmender Belastung quadratisch an!
Durch das Inkrafttreten der EU-Verordnung “Nr. 548/2014 der Kommission zur Umsetzung der Ökodesign-Richtlinie 2009/125/EG” im Juli 2015 dürfen seit diesem Zeitpunkt keine Transformtoren mehr neu in Verkehr gebracht werden, die diese VO nicht erfüllen. 2021 wird dann die Stufe II dieser VO verbindlich.
Was bedeutet das?
Alttransformatoren dürfen unbegrenzt weiter in Betrieb bleiben und auch gehandelt werden. Neue Transformatoren müssen mindestens die Vorgaben nach Ökodesign Stufe I erfüllen.
Da sich besonders die Kupferverluste mit zunehmender Belastung quadratisch erhöhen, ist eine detaillierte Betrachtung der Trafoauslegung in der Planungsphase unabdingbar, und eine spätere Neuberwertung dringend zu empfehlen.
Aus unserer Erfahrung ergeben sich bereits bei Anlagen mit nur einem älteren Trafo der Leistungsklasse 1.000kVA und Auslastungen im Bereich von mehr als 70% durch die Erneuerung und optimierte Auslegung nicht selten Einsparungen pro Jahr im teilweise 4-stelligen Bereich! Fast immer ergeben sich bei solchen Berechnungen Konstellationen, die eine Neuanschaffung nur durch die optimale Auslegung der Trafogröße und der Verlustklasse in wenigen Jahren Reamortisieren! Im Verlauf der üblichen Nutzungsdauer von Transformatoren im Zeitraum von 35-40 Jahren ergeben sich nicht selten Einsparmöglichkeiten im 5-stelligen Bereich! Im Umkehrschluß bei einer Falschauslegung entsprechende unnötige Kosten.
Der Tausch von Trafos mit mehr als 10 Jahren kann in vielen Fällen durchaus Sinn machen, pauschalieren lässt sich dies aber nicht – gerne beraten wir Sie fachlich fundiert zu diesem Thema!
Ein offenes Wort
Da wir ausschließlich auf Ihren Einzelfall bezogen optimieren kann hier keine seriöse Angabe zu evtl. möglichen Kosteneinsparungen gemacht werden.
Lassen Sie sich nicht von teilweise Basar-artigen Mondzahlen vereinzelter Marktbegleiter blenden, die scheinbar einen lukrativen Markt im Trafohandel sehen!
Werbeversprechen im Netz oder als Flyer, bei denen Ihnen Einsparungen im 6-stelligen Bereich nur durch den Tausch eines 630kVA Transformators gegen einen 800kVA Öl-Transformator innerhalb von 25 Jahren vorgegaukelt werden, haben bei näherer Betrachtung wenig Substanz. Ein vom gleichen Anbieter aufgestellter Vergleich zwischen Gießharztransformatoren und Öltransformatoren hinkt ebenfalls, da Gießharztrafos bauartbedingt immer höhere Verluste haben als Öl-Transformatoren. Zusätzlich zu hinterfragen wäre, warum denn ursprünglich überhaupt ein Gießharztransformator verbaut wurde, und diese Anforderung nun scheinbar entfallen ist. Werden die durchaus positiven Merkmale eines Gießharztrafos den reduzierten Verlusten eines Öltrafos geopfert? Eine schlechte Wahl… Wenn dann noch versucht wird, solche Transformatoren als „Eigenentwicklung“ bzw. “Unsere neuen Spezial-Transformatoren” mit einem ROI von 0! Jahren zu vermarkten, bleibt jedem ersthaften Fachmann nur noch Kopfschütteln.
Bei uns erhalten Sie alle relevanten Daten und Berechnungen offen und nachvollziehbar und immer mit einem Vergleich mehrerer Varianten. Unabdingbar gehört zu einer fundierten Analyse ein Lastprofil Ihrer Anlage – selbstverständlich können wir dies als Dienstleistung für Sie bei Bedarf ermitteln wenn Ihnen dies nicht bereits vorliegen sollte.